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Das Yoga der Ernährung

“Hrani-Yoga“ oder das Yoga der Ernährung lädt uns zu einer spirituellen Ausübung des Essen an sich ein. Dies besteht darin, still zu werden, unsere Aufmerksamkeit auf die Nahrung zu richten, sie respektvoll und dankbar als eine Liebesgabe zu betrachten, die der Schöpfer uns durch die Natur übergibt. Diese Praxis entwickelt neue geistige und affektive Fähigkeiten der Intuition, Konzentration und Beherrschung.

fleche Die Mahlzeiten bieten die Möglichkeit, die Beherrschung seiner selbst zu erlangen - Ausgabe Izvor Nr. 204 – Kapitel 2, S. 23/24
Jeden Tag haben wir alle während der Mahlzeiten, also zwei- oder dreimal am Tag Gelegenheit, eine Übung zur Entspannung, der Konzentration und der Harmonisierung all unserer Zellen auszuführen. Wenn ich euch um die Bemühung bitte, in Stille zu essen (d.h. nicht nur nicht zu sprechen, sondern auch kein Geräusch mit dem Besteck zu verursachen), jeden Bissen lange zu kauen und dabei von Zeit zu Zeit tief zu atmen, vor allem aber euch auf die Nahrung zu konzentrieren und dem Himmel für all diese Reichtümer zu danken, dann deshalb, weil diese Übungen – so unscheinbar sie auch sein mögen – zu den Besten gehören, um die wahre Beherrschung seiner selbst zu erlangen. Es ist nämlich genau die Beherrschung dieser kleinen Dinge, die es euch ermöglicht, auch Großes zu beherrschen. Wenn ich jemanden sehe, der in kleinen Dingen nachlässig und ungeschickt ist, so ist es für mich sehr einfach zu wissen, in welcher Unordnung er in der Vergangenheit gelebt hat und wie all diese Mängel sich negativ auf seine Zukunft auswirken werden. Denn alles ist miteinander verbunden.

 

fleche Indem man es vermeidet, bis zur vollkommenen Sättigung zu essen, kann man seine Energien stärken
Wenn ihr eure Mahlzeiten immer gesättigt und vollgestopft beendet, werdet ihr immer schwerer und müde werden und keinerlei Elan mehr für die Vervollkommnung besitzen. Wenn ihr den Tisch dagegen mit noch etwas Appetit verlasst, indem ihr euch selbst ein paar Bissen versagt, auf die ihr eigentlich Lust gehabt hättet, erhält der Ätherkörper einen Impuls, in den höheren Regionen jene Elemente zu suchen, die die so entstandene Leere auffüllen. Und einige Minuten später werdet ihr nicht nur keinen Hunger mehr verspüren, sondern euch leichter und arbeitsfähiger fühlen, denn die Elemente, die der Ätherkörper aus dem All geholt hat, sind von höherer Qualität. Wenn ihr bis zur Sättigung esst oder sogar über euer Bedürfnis hinaus, einfach nur aus Freude am Essen wie so viele Menschen, werdet ihr in Wahrheit niemals satt sein und in euch nur ein Ungleichgewicht hervorrufen.

 

fleche Die Ernährung, eine Schule der Intelligenz und der Feinfühligkeit

Wollt ihr eure Intelligenz entwickeln? Nun, dann habt ihr dazu jedes Mal Gelegenheit, wenn ihr euch der Dinge bedient, die sich auf dem Tisch befinden. Versucht, sie zu nehmen und wieder hinzulegen, ohne irgendwo anzuecken oder etwas anderes umzustoßen. Dabei handelt es sich um eine gute Übung der Aufmerksamkeit und Voraussicht. Wenn ich sehe, wie manche Menschen mit dem Besteck anstoßen oder es fallen lassen, kenne ich schon die Lücken in ihrer Intelligenz. Sie können noch so viele Universitätsdiplome besitzen; ich finde, sie haben noch viele Wissenslücken. […]

Nehmen wir einmal an, man will ein Glas versetzen, hat aber nicht gesehen, in welcher Entfernung es steht oder dass sich ein anderes Objekt vor oder hinter ihm befindet: Schon schlägt man irgendwo an! Das ist ein kleines Detail, aber es enthüllt eine Unzulänglichkeit, die sich in einem viel größeren Maßstab im Leben manifestieren wird. Diese kleinen Ungeschicklichkeiten während der Mahlzeiten zeigen an, dass diese Personen im täglichen Leben viele Schäden hervorrufen werden. Sie sind der Indiz für  das Fehlen einer bestimmten inneren Aufmerksamkeit; und man kann schon in einem kleineren Maßstab sehen, was sie bei den wichtigen Ereignissen ihres Lebens tun werden: Wie sie ohne Aufmerksamkeit sprechen und handeln, die anderen anrempeln oder anstoßen und Jahre brauchen werden, um zu leiden und die Ausrutscher wieder gutzumachen.