Der Vegetarismus ist eine Lebensart, die nicht aufgezwungen werden soll, da durch Zwang  das seelische und körperliche Gleichgewicht beeinträchtigt wird. Das Bekenntnis zum Vegetarismus erfordert reife Überlegung und soll aus freien Stücken erfolgen. Es ist nicht damit getan Fleisch aus dem Speiseplan zu streichen. Um eine ausgewogene Ernährung zu sichern ist es notwendig Fleisch durch verschiedene pflanzliche Proteine zu ersetzen. Die Assimilation von Protein wird im übrigen durch eine Lebensart begünstigt, die Sonne, reine Luft, Natur und bestimmte geistige Tätigkeiten mit einschließt. Der Entschluss zur vegetarischen Ernährung wird im allgemeinen mit einem bestimmten Ziel verknüpft sein und wird daher von einem Wechsel der Lebensart und einer Änderung bestimmter Gewohnheiten begleitet. Es ist sehr wichtig, dass man sich über den Grund dieser Änderungen bewusst ist und dass sie in Harmonie und als Ergebnis einer freien Entscheidung erfolgen. Die persönlichen Beweggründe und der Bewusstseinszustand sind bestimmende Faktoren für den Erfolg dieser Änderungen.

Der Unterschied zwischen der fleischlichen und der vegetarischen Nahrung besteht in der Anzahl der Sonnenstrahlen, die sie enthält. Das Obst und das Gemüse sind derart von Sonnenlicht durchdrungen, dass man sagen kann, dass sie eine Verdichtung von Licht sind. Wenn man eine Frucht oder Gemüse isst, dann nimmt man also Sonnenlicht auf, das in uns keine Abfälle hinterlässt. Das Fleisch hingegen enthält viel weniger  an Sonnenlicht und  verdirbt daher auch rasch.

Ihr ernährt euch nicht nur auf der körperlichen Ebene. Nach einer guten Mahlzeit empfindet ihr ein Gefühl von Zufriedenheit, von Wohlbefinden, weil euer Wunsch zu essen befriedigt worden ist. Warum empfindet ihr in diesem Augenblick auch andere Wünsche, zum Beispiel den, zärtliche und freundliche Wort zu hören? Eine Frau, der eine Überfülle an bester Nahrung für den Körper zur Verfügung steht, kann ausgehungert bleiben; sie erstickt, weil ihre Seele Hunger hat........ Noch höher oben in euerem Wesen, sucht ihr nach anderer Nahrung: Schönheit, Farben, Musik, Poesie; ihr habt Bedürfnis nach subtilen und innigen Empfindungen, ihr wollt beten und euch in Betrachtung versenken. Auf allen Ebenen empfindet ihr das Bedürfnis Nahrung zu empfangen. Und da alle Wesen, vom  niedersten bis zum erhabensten, vom Insekten bis zum Erzengel, die Nahrung wählen, die ihnen behagt, die sie selbst charakterisieren  und ihnen eigen ist, so entspricht das Niveau des Menschen der Nahrung, nach der er verlangt und die er bevorzugt.