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Die Atmung

Welche geheimnisvolle Beziehung verbindet den Atem mit unserem Leben, mit unserer körperlichen Existenz ...? Sich unseres Atems bewusst zu werden, seinem fortwährenden Kommen und Gehen, bedeutet den Einklang mit den Rhythmen zu finden, die alle Welten, die kleinen und die großen, beleben.

Die Yogis in Indien haben aus der Atmung eine Wissenschaft gemacht und sehr komplexe Techniken, die Geduld und Ausdauer verlangen, entwickelt. Für die Menschen des Abendlandes hat Omraam Mikhaël Aïvanhov Übungen geschaffen, die einfach, ansprechend, wirksam und ohne unliebsame Nebenwirkungen sind.

 

fleche Hinweis auf die Komplexität der Yogi-Übungen - Synoptische Sammlung, Band 2, Seite 204f.
Seit Jahrtausenden hat sich die Wissenschaft der Atmung vor allem in Indien entwickelt, wo sie oft sehr komplexe Techniken hervorgebracht hat. Diese Wissenschaft ist so umfangreich, dass man Jahre bräuchte, um sie zu studieren. Die indischen Yogis haben die Bedeutung der Atmung für die Vitalität, aber auch für den Ablauf des seelischen Lebens verstanden. Mit ihren Forschungen sind sie sehr weit gegangen. Sie haben nicht nur verstanden, dass alle Rhythmen des menschlichen Organismus auf kosmischen Rhythmen basieren, sondern haben durch das Studium der Atmung und ihrer Verbindung mit den Rhythmen des Universums auch entdeckt, dass man einen bestimmten Rhythmus finden muss, der wie ein Schlüssel ist um in Verbindung mit einem bestimmten Wesen oder einer bestimmten Region der geistigen Welt treten zu können, genauso wie man es tut, wenn man nach einer bestimmten Wellenlänge sucht, um eine Radiosendung zu empfangen. Man muss mit dem richtigen Rhythmus atmen, um mit bestimmten Wesen oder Regionen des Universums in Kontakt treten zu können. Aber ich rate euch nicht dazu euch in das Abenteuer von komplizierten Atemübungen zu stürzen: ihr seid keine indischen Yogis und wenn ihr nicht vorsichtig und vernünftig seid, riskiert ihr das Gleichgewicht zu verlieren und eure Gesundheit zu schädigen, wie es leider schon vielen passiert ist. 

 

fleche Eine einfache Übung - Synoptische Sammlung, Band 2, Seite 205.

Die Atemübungen, die wir in unserer Schule praktizieren sind ganz einfach. So geht es:
Das linke Nasenloch mit dem Mittelfinger der rechten Hand zuhalten und durch das rechte Nasenloch, während man bis vier zählt, tief einatmen.
Die Luft anhalten, während man bis sechzehn zählt.
Das rechte Nasenloch mit dem Daumen der rechten Hand zuhalten und durch das linke Nasenloch, während man bis acht zählt, ausatmen.
Die Übung fortsetzen, indem man die Seite wechselt: Das rechte Nasenloch mit dem Daumen der rechten Hand zuhalten und durch das linke Nasenloch, während man bis vier zählt, tief einatmen.
Die Luft anhalten, während man bis sechzehn zählt.
Das linke Nasenloch mit dem Mittelfinger der rechten Hand zuhalten und durch das rechte Nasenloch, während man bis acht zählt, ausatmen.
Die Übung für jedes Nasenloch sechs mal wiederholen.

 

fleche Ein- und Ausatmen des Lichts - Synoptische Sammlung, Band 2, Seite 207.

Es gibt noch eine Methode, die Atemübungen zu machen, die ich euch zeigen möchte. Stellt euch beim Einatmen vor, dass ihr das kosmische Licht, das unendlich subtiler ist als das Licht der Sonne ist, anzieht, diese unfassbare, unsichtbare Quintessenz, die alles durchdringt. Führt dieses Licht in euch ein, damit es alle eure Zellen und Organe durchströmt.... Und dann beim Ausatmen verbreitet es um euch herum, damit es die ganze Welt unterstützt und erleuchtet. Diese Übung ist eine der Anwendungen des  Buchstabens Aleph: wenn ihr sie macht, dann werdet ihr Aleph, das Wesen, das das himmlische Licht empfängt, um es an die Menschen zu verteilen.

 

fleche Das Leben und der Atem - Synoptische Sammlung, Band 2, Seite 200.

Für jedes menschliche Wesen beginnt das Leben mit dem Atem. Die Geburt ist der Augenblick, wo das Kind den ersten Atemzug macht. Es öffnet seinen kleinen Mund, es schreit und alle freuen sich und denken: „ Dem Herrgott sei Dank, es lebt!“ Dank des ersten Atemzuges füllen sich die Lungen mit Luft und nehmen ihre Tätigkeit auf. Und dann viele Jahre später, wenn man sagt, dass jemand den letzten Atemzug getätigt hat, dann versteht jeder, dass er gestorben ist. Der Atem ist der Anfang und das Ende. Das Leben beginnt mit dem Einatmen und endet mit dem Ausatmen.

Das ganze Mysterium des Lebens ist in der Atmung enthalten. Aber das Leben ist nicht in der Luft selbst enthalten oder in der Tatsache, dass man atmet. Es kommt von einem höheren Element als die Luft und für das die Luft die Nahrung ist: das Feuer. Ja, das Leben ist im Feuer und die Luft hat die Aufgabe das Feuer zu unterstützen. Das Leben befindet sich im Herzen, es ist wie ein Feuer, das im Herzen brennt und die Lungen sind wie ein Blasebalg, der unablässig das Feuer lebendig hält. Der Ursprung des Lebens ist also das Feuer und die Luft, die sein Bruder ist, unterstützt es und belebt es. Mit dem letzten Atemzug erlöscht das Feuer, der letzte Seufzer löscht das Feuer aus.

 

fleche Ein- und Ausatmen: Fluss und Rückfluss - Synoptische Sammlung, Band 2, Seite 203.
Die Atmung kann für jeden, der sie mit einer Gedankenarbeit zu begleiten weiß, große Geheimnisse enthüllen. Ihr könnt folgende Übung machen: beim Einatmen stellt ihr euch vor, dass alle Ströme des Universums auf euch zufliesen, zu eurem Ego, das wie ein kaum wahrnehmbarer Punkt ist, das Zentrum eines unendlichen Kreises ....... Dann beim Ausatmen stellt ihr euch vor, dass ihr euch so weit ausdehnt, bis ihr die Grenze des Universums berührt ..... Und immer wieder stellt ihr euch vor, dass ihr euch ausdehnt und zusammenzieht ... Auf diese Weise entdeckt ihr diese Bewegung von Fluss und Rückfluss, die der Schlüssel für die Rhythmen des Universums ist. Wenn ihr euch bemüht diese Bewegung in euch bewusst zu machen, dann tretet ihr in die kosmische Harmonie ein und es beginnt ein Austausch zwischen dem Universum und euch, denn beim Einatmen erhält ihr Elemente aus dem Raum und beim Ausatmen strahlt ihr etwas von eurem Herzen und eurer Seele aus.